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Immer dann, wenn ein hoher Druck auf die Haut über einen längeren Zeitraum an der gleichen Stelle wirkt, besteht die Gefahr, dass es an dieser Stelle zu einer Schädigung des Gewebes (Haut und Unterhaut) kommt.

Wie und wo entsteht ein Dekubitus?

Die Hautschädigung entsteht vor allem dann, wenn der Körper (liegend oder sitzend) über einen langen Zeitraum in der immer gleichen Position beharrt, zum Beispiel bei bettlägerigen oder gelähmten Menschen, die ihre Körperlage nicht aus eigener Kraft wechseln können. Betroffen sind meist Körperregionen, an denen die Haut dem Knochen unmittelbar aufliegt, weil dort der Druck auf das Gewebe der Haut am höchsten ist. Dies sind zum Beispiel: Steiss, Fersen, Schulterblätter, Ellenbogen, Oberschenkelkopf (bei Seitenlage).

Durch den andauernden hohen Druck, der auf die aufliegenden Hautareale wirkt erfolgt eine Kompression (Abquetschung) der kleinsten Gefäße und somit eine Minderdurchblutung des dortigen Gewebes. Ab einer Zeit von etwa 2 – 3 Stunden kommt es an den betroffenen Regionen zu einer Übersäuerung und einer damit verbundenen Schädigung des Gewebes.

Folge: Die Hautzellen sterben ab, es entsteht zunächst eine stark gerötete Druckstelle, bei weiter einwirkendem Druck eine offene Wunde. Diese Entwicklung ist bei sehr trockener Haut stark beschleunigt. Durch die ungünstigen Durchblutungsverhältnisse neigen diese Wunden sehr rasch zu Entzündungen, die Abheilung ist äußerst kompliziert und langwierig.

Wie kann die Entstehung verhindert werden?

Der normal bewegungsfähige Mensch wechselt seine Körperlage automatisch in regelmäßigen Abständen (auch im Schlaf!), so dass die Gefahr eines Dekubitus nicht besteht. Um dieser Gefahr auch bei bettlägerigen / immobilen Menschen entgegenzutreten ist es zum einen erforderlich, die gefährdeten Hautareale vom Auflagedruck zu entlasten, zum anderen die Haut intakt, geschmeidig und wiederstandsfähig zu halten.

Mögliche Maßnahmen hierzu sind:
  • Frühzeitige Bewertung des Dekubitus – Risikos
  • Erstellung eines individuellen Bewegungs- und Lagerungsplans
  • Weichlagerung
  • Regelmäßige Umlagerung
  • Einsatz von Lagerungshilfsmitteln (Kissen, Keile, Anti-Dekubitus-Matratzen …)
  • Anwendung von speziellen Haut- und Körperpflegemitteln
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Ausgewogene Ernährung

Vor allen Maßnahmen steht im Vordergrund die Erhaltung und Förderung der Mobilität. Jede Art von Mobilisation senkt die Gefahr der Dekubitus-Entstehung massiv.